1952
Die ersten Erfahrungen im Backhandwerk von Gründer Paul Vloet
Mit 13 Jahren hatte er bereits als Aushilfe in einer Bäckerei Erfahrung gesammelt und einen schweren Schlag zu verkraften gehabt. Bei einem Arbeitsgang war ihm ohne sein Zutun der Stiel eines Backschiebers ins Gesicht geraten. Er verlor ein Auge. Paul Vloet erinnert sich: „Mein Vater wollte kaum glauben, dass ich ausgerechnet in dieser Bäckerei meine Ausbildung beginnen wollte.“
1961
Ereignisreiches Jahr - Eheschließung mit seiner Christa und der Meisterbrief mit 22 Jahren
1961 war ein besonders intensives Jahr: Der junge Paul Vloet knetet 80 bis 90 Stunden in der Woche Teig um Teig, besuchte nebenbei die Meisterschule in der Bäckerfachschule in Geldern und lauschte als Katholik auch noch in einem Brautkurs den Verhaltensmaßregeln der Kirche, um seine Christa Fleuren zum Traualtar führen zu können.
Er erreichte beide Ziele: den Meister und seine Eheschließung. 1962 kam Sohn Georg zur Welt.
Schon früh hatte ich den Kopf voller Ideen, wie ich eine eigene Bäckerei anpacken würde; und ich dachte, wenn ich andere wirtschaften sah und meinen Stundenlohn betrachtete, das kriegst du auf eigene Rechnung hin!Paul Vloet
1973
Die Eröffnung der Bäckerei Konditorei Vloet in Kevelaer
Am 1. Juli 1973 stand der junge Paul Vloet zum ersten Mal in seiner eigenen Backstube im Windschatten der Basilika. Seine Geschäftsprinzipien waren Frische und Qualität und ließen die Planungen für einen erfolgreichen Betrieb aufgehen wie einen saftigen Hefeteig.
1985
2. Generation in Sicht - Georg Vloet erhält den Meisterbrief mit 23 Jahren
1987
Das Wunderbrot von Kevelaer und der Besuch vom Papst Johannes Paul
Eigentlich wird die traditionelle Marienwallfahrt in Kevelaer am 1. Mai eröffnet - außer im Jahr 1987. Damals war nämlich Papst Johannes Paul II. zu Gast. Ein Riesenereignis. Die Predigt im Hülsparkstadion verfolgen damals 70.000 Christen.
Dazu hatte Paul Vloet den richtigen Riecher und schrieb sich in die Stadtgeschichte, mit dem "Wunderbrot von Kevelaer“ ein, mit dem die Bäckerei Vloet weithin bekannt wurde: Das Brot "Malsovit" unterstützte das Abnehmen...
2004
Paul Vloet's meisterliches Schaffen, Berufsethos und berufsständische Treue werden hoch geschätzt.
2004 erhielt Paul Vloet das Goldene Ehrenzeichen, die höchste Auszeichnung, die die Handwerkskammer Düsseldorf an Ehrenamtsträger vergeben kann – eine Wertschätzung all seiner Engagements, für die er teilweise schon zuvor Ehrungen erhalten hatte, die andere allenfalls am Ende ihrer Berufslaufbahn bekommen.
Mehr als 15 Jahre hatte er der Gesellenprüfungskommission und fast 20 Jahre dem Vorstand der Bäcker-Innung angehört und dort als stellvertretender Obermeister und später als Obermeister gedient. Zudem arbeitete er überregional als Vorstandsmitglied des Verbandes des Rheinischen Bäckerhandwerks und stellvertretender Landesinnungsmeister.
Verlässlich jedes Jahr erhielt Paul Vloet zudem Bestnoten für seine Backwaren. Das Jahr 2004 hielt eine weitere Auszeichnung bereit: Er bekam den Marketingpreis der Stadt Kevelaer.
2005
Der Sohn Georg übernimmt die Bäckerei vom Vater und wird neuer Inhaber
Seine oberste Zielsetzung ist, die von den Kunden gewohnte Qualität beizubehalten und weiterhin zu gewährleisten. Zudem übernimmt der neue Inhaber gerne die Verantwortung für die vielen guten Mitarbeiter, die uns schon jahrelang begleiten.
2007
5 Sterne Auszeichnung – Georg Vloet sorgt für neuen Wind
Bereits zwei Jahre nach dem Generationswechsel bei Cafe Vloet hat er es mit seinem Team geschafft. Bei den Testeinkäufen des Backgewerbe-Institut zur 5 Sterne Bäckerei ernannt zu werden. Damit gehört die Bäckerei zu den geprüft besten Geschäften der Branche.
Dazu lud er Kevelaer und Umgebung am 17 Oktober 2007 ein mit ihm und seinem Team zu feiern. Ebenfalls gingen die Erlöse des ereignisreichen Tages nachweislich als Spende eines erkrankten Kindes aus der Umgebung.
2010
3. Generation startet durch - Manuel Vloet erhält den Meisterbrief mit 21 Jahren
Viele Bäckereien schließen heutzutage, weil keine Nachfolger gefunden werden oder es an qualifizierten Arbeitskräften fehlt. Auch für Manuel war eine Weiterführung des Betriebes nicht immer selbstverständlich. Zu oft wurde er mit dem Vorurteil konfrontiert, dass ein Bäcker keine Karriere machen könne. Nach seinem kaufmännischen Fachabitur packte ihn jedoch die Neugierde und er absolvierte eine Ausbildung zum Bäcker. Im Anschluss daran setzte er 2010 als jüngster Bäcker im Kreis Kleve den Meisterbrief oben drauf.
Um Erfahrungen zu sammeln, nutze er ein spannendes Angebot aus den USA. In Wisconsin sollte er für 18 Monate die Leitung einer Bäckerei übernehmen. Doch nach einem halben Jahr erreichte ihn ein Anruf aus Deutschland, dass er im heimatlichen Betrieb vermisst und gebraucht wird.
Er brach seine Zelte in den USA ab und kam zurück nach Deutschland. Seitdem arbeiten Manuel und Georg als starkes Team Hand in Hand zusammen. Natürlich kommt es im Alltag zu Meinungsverschiedenheiten zwischen beiden Generationen, wie beide lachend berichteten. Doch am Ende des Tages verfolgen beide das gleiche Ziel: Die Tradition des Betriebes mit guter Arbeit erfolgreich weiterzuführen…
2017
Die Burger Challenge - Parookaville wir sagen Ja!
Das Team der trendigen Gastronomie „Herr Lehmann“ aus Kevelaer ist beim Festival dabei, möchte die gewohnt hohe Qualität der Burger beibehalten und für die Partygäste keine Abstriche machen. Regionalität ist auch ein großes Thema. Das ist natürlich eine große Herausforderung bei ca. 40.000 täglichen Besuchern. Da wir ein Familien Traditionsunternehmen sind, werden unsere Premium Burger-Bun‘s alle von Hand hergestellt. Vorsichtig war natürlich zu überlegen, ob wir dies als Modernes Handwerk überhaupt stemmen können. Optimistisch haben wir uns dieser Herausforderung gestellt. Die größte Hürde war es, dass wir dabei nicht unsere eigenen Filialen außer Acht lassen. Ob Bäckerei, Konditorei, Verkauf, Fahrer, jeder bei uns hat mit angepackt. Diese Traditionelle Zusammenarbeit eines Familienunternehmens, hat uns schließlich erneut zum Erfolg verholfen. Auch wenn dies keine leichte Aufgabe war.
2018 und 2019 hat Herr Lehmann noch einen draufgelegt und unter anderem mit dem DJ Steve Aokii Pizza gebacken und die VIP Gäste im Platinum Club betreut. Da wir mittlerweile ein eingespieltes Team sind und uns von Jahr zu Jahr besser aufstellen konnten, waren wir auch diesen Herausforderungen gewachsen. Wir als Handwerksunternehmen sind sehr stolz und dankbar für diese Zusammenarbeit.
2023 hat es dann leider ein Ende für uns. Wir Handwerker können den Preisdruck von der Großen bei weitem nicht standhalten und das wollen wir auch nicht. Wir legen Wert auf gewohnte Qualität und von unserem Erfolgsrezept weichen wir nicht ab. Für uns Gilt - Hochwertige Zutaten, bei der Herstellungszeit soll nicht gegeizt werden und gerade beim fleißigen Personal darf es keine Absriche geben. Doch es sollte dabei nicht vergessen werden, dass der Druck auch bei den Gastronomen wächst. Wir danken für diese Erfahrung und betreuen Herr Lehmann natürlich weitherin mit Spitzenqualität im Regelgeschäft!
2020
Das Corona Jahr – Neubau und neue Wege gehen
Im Januar blieb unser Café und Verkaufsraum des Hauptgeschäfts an der Basilika Straße in Kevelaer für rund vier Wochen wegen Umbaus geschlossen. Das Ergebnis nach der Innenrenovierung in unserer Pilgerstadt ist bemerkenswert, die Resonanz der Kunden entsprechend positiv beeindruckt - genau wie wir selbst. Jeder konnte in unserem Familienbetrieb vorab seine Ideen zur Neugestaltung einbringen. Im Fokus auch im Laufe der Zeit fallende Kundenwünsche. Wir schufen gemeinsam eine zeitlose Variante, angelehnt an das klassische Handwerk und seine Basiskomponenten Holz, Stein, Stahl, alles in allem hell, praktisch und ungewöhnlich. Wir wollen auffallen und unsere Backwaren sollen im Fokus stehen, ein offener Blick vom Verkaufsraum durch die Tür in unsere Backstube symbolisiert Transparenz. Im Café gibt es kleine Sitzgruppen mit Massiven Holztischen und gemütlichen Sesseln. Auch unser Obergeschoss ist unglaublich gemütliche geworden und einen Besuch wert. Gerade die spezielle und auffallende Beton-Spachteltechnik im Treppenaufgang, den Säulen und die ungewöhnlich Uhrenvielfalt geben ihren ganz eigenen Style. Auch am Media System wurde nicht gespart! Das auffallend große Kinoinformationserlebnis vor der Tür und der glasklare Klang im Hintergrund des Cafés rundet den Aufenthalt ab. Von Zeit zu Zeit soll hier immer wieder neue Akzente gesetzt werden und die Besucher beschäftigen. Bewusst wurde nicht alles fertiggestellt, denn ein „Wohnzimmer“ entwickelt sich immer weiter.
Manuel Vloet möchte sich nun künftig mehr auf den Verkauf und die Abläufe konzentrieren und sein Vater sorgt für die gleichbleibend hohe Qualität in der Backstube. Das bedeutet Zukunftsperspektive für das gesamte Cafe Vloet Team.
Durch Corona mussten leider auch wir unser frisch renoviertes Café schließen. Doch Vorfreude lässt hoffen. Dennoch nutzten wir die Zeit sinnvoll. Erst statteten wir alle Filialen mit der EC-Kartenzahlung aus, damit jeder Hygienisch, Sicher und Kontaktlos bezahlen kann. Besonders unserer Holländischen Kunden freuten sich sehr. Kurz danach war die Geburt der Café Vloet Kundenkarte, diese vorerst, an erste Treuen Kunden, verschenkt werden.
Alle Kassensysteme wurden mit Modernen Scannern ausgestattet und so ist es uns möglich, mit dem Barcode der Karte, unter anderem Treuepunkte zu sammeln. Auch Guthaben kann man aufladen und damit kontaktlos bezahlen. Das spart Zeit, bietet Sicherheit, schont das Portemonnaie mit Kleingeld und ist besonders hygienisch. Alle Daten können nach dem Personalisieren der Karte von Zuhause Online abgefragt werden. Mit der Kundenkarte ist noch viel mehr möglich...
2021
Reiner kommt - Manuel erweckt seinen eigenen Sauerteig zum Leben
Ich möchte die Zeit der Backwaren zurückdrehen, denn ich beschäftige mich schon seit Jahren mit dem Thema Ernährung. Mein Ziel ist es „lupenreine“ Backwaren für interessierte und bewusste Kunden anzubieten, um jede unnötige Art von Zusätzen im Brot auszulöschen und fast vergessenen Genuss und Qualität wiederzubeleben. Gerade auch aus dem Aspekt, dass es heutzutage viele Menschen gibt, die damit gesundheitliche Probleme haben. Voraussetzung ist es dabei, in der Herstellung penibel zu sein, wieder bei Schritt eins anzufangen und Brot, die Zeit zu geben, die sie verdienen. Alles wird leider immer schnelllebiger, die Qualität leidet und es wird „künstliches“ zugesetzt, um fehlendes Know-how und die beschleunigte Zeit auszugleichen.